Zur Einweihung der 7. Figur, waren am 3. Juli 2013 trotz leichten Nieselregens zahlreiche Gäste in den Hof des Alten Hospitals gekommen. Bereits am Vormittag war die neue Figur aufgestellt worden. Einer kurzen Erläuterung des Grundgedankens des Denkmals folgte eine Gedenkminute, in der die Anwesenden den Opfern des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) gedachten. Dann sprach Pfarrerin Gisa Reuschenberg vom christlich-jüdischen Altersheim in Frankfurt ein Gebet.
Bei der anschließenden Feier in den Räumen des Alten Hospitals konnte Annette Andernacht, die Vorsitzende des Vereins Initiative Opferdenkmal, viele prominente Gäste begrüßen, unter anderen MdL Petra Fuhrmann und Hermann Schauss, Bürgermeister Brum und Stadtverordnetenvorsteher Dr. Müllerleile, die Stadträte Fink und Schorr sowie Gäste aus unserer Partnerstadt Epinay-sur-Seine. Besonders berührt hat uns, dass auch wieder Angehörige von Opfern den Weg zur Feier gefunden haben.
Annette Andernacht führte durch das Programm. Besonders stolz war sie darauf verweisen zu können, dass die jetzt errichtete Figur ausschließlich über den Verkauf ihrer kunstvoll bemalten Fliesen finanziert wurde. Sie nutzte die Gelegenheit sich bei den zahlreichen Fliesenkäufern für deren Unterstützung herzlich zu bedanken. Spontan entschlossen sich einige Anwesende, noch vor Ort ein paar Fliesen zu erwerben, so dass am Ende über 200 € für den Weiterbau des Denkmals zusammenkamen.
Der Vortrag von Angelika Rieber beschäftigte sich mit den Schicksalen der Christen jüdischer Herkunft, von denen es in Oberursel deutlich mehr als anderenorts gab. Als getaufte Christen oder als „privilegierte“ in Ehen mit christlichen Partnern waren sie auch von Anfang an Diskriminierungen ausgesetzt und hatten ihre Arbeitsstellen verloren, hatten aber noch sehr lange nicht damit gerechnet, dass die Verfolgung mit ihrer Ermordung enden könnte. Am Beispiel von Bertha Röder und Zeline Rohrbach zeigte Angelika Rieber Schicksalswege verfolgter Oberurseler auf.
Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung durch Mirjam Schorr (Trompete) und ihren Vater Thorsten Schorr (Keyboard) gaben der Feier eine festliche Note.
Berichte in der Presse
-
Siebte Figur erinnert an Bertha Röder
Taunus Zeitung, 01.07.2013
Siebte Figur erinnert an Bertha Röder. Wir kommen nach Auschwitz. So Gott es will, kommen wir wieder. Wenn nicht, behaltet mich in gutem Gedenken. … weiterlesen
-
Christine Sarac: in Taunus Zeitung, 04.07.2013
Ein Denkmal, das berührt Seit 2007 wird der Entwurf für das Denkmal zur Erinnerung an die Oberurseler Opfer der NS-Zeit umgesetzt. Die siebte Figur ist inzwischen fertig. Noch werden für das Projekt … weiterlesen
-
Fliesenverkauf brachte die siebte Figur fürs Opferdenkmal
bg: in Oberurseler Woche, 18.07.2013, Seite 16.