Liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde und Unterstützer des Denkmals,
Unser Denkmal, ist zugleich ein Mahnmal.
Der kommende Freitag, der 27. Januar, ist der Tag, an dem Auschwitz befreit wurde. Im Jahre 1996 ist dieser Tag in der Bundesrepublik Deutschland zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ bestimmt worden. Anlässlich seiner Proklamation sagte der damalige Bundespräsident Roman Herzog:
„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“
Dieser Tag, an dem öffentliche Gebäude Trauerbeflaggung tragen, wird in vielen Gemeinden als eine Aufforderung gesehen, derjenigen Mitbürger zu gedenken, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden.
In Oberursel ist in den letzten Jahren ein Denkmal entstanden, das genau an diese ehemaligen Mitbürger erinnert.
Gerade angesichts der provokanten Äußerungen eines Herrn Höcke über das Holocaust-Denkmal in Berlin, ist es ein gutes und wichtiges Zeichen, dass hier in Oberursel am Freitag unser Denkmal im Mittelpunkt des Gedenkens stehen wird.
Stadt Oberursel wird am Freitag, den 27.01.2017 um 14:30 Uhr direkt am Denkmal eine kurze Gedenkveranstaltung durchführen und lädt alle Oberurseler ein, an dieser Veranstaltung teilzunehmen.
Bitte sprecht noch viele Freunde und Bekannte an und bringt sie am Freitag mit.
Herzliche Grüße
Annette Andernacht
Frau Prof. Dr. Rita Süßmuth, damalige Bundestagspräsidentin, brachte 1996 die Notwendigkeit des Erinnerns auf den Punkt:
Erinnern tut weh. Es löst Entsetzen aus und lässt uns verstummen und aufschreien zugleich. Sich den bedrückendsten Wahrheiten unserer Geschichte zu stellen, ist unverzichtbar. Dazu verpflichten uns die Opfer, ihre Angehörigen und Nachkommen. Aber es ist auch für uns selbst notwendig, damit wir den unauflöslichen Zusammenhang von Erinnerungs- und Zukunftsfähigkeit begreifen.
Wir wissen aber auch um die erneuten Gefahren von Nationalismus, Antisemitismus, Rassenhass und Fundamentalismus bei uns in Deutschland und anderswo – Tag für Tag. Und wir wissen, wie sehr politische Wachsamkeit gefordert ist. Es ist unsere Pflicht, über den Holocaust aufzuklären, um eine Wiederholung dieser grauenhaften Geschehnisse zu verhindern. Gerade viele der jungen Generation wollen wissen, was geschehen ist. Sie wollen die Erinnerung daran wach halten. Sie möchten bewusst machen, vorbeugen und verhindern. Die Jugendlichen wollen diese Aufgaben mit Leben erfüllen, weil die Gefahren und Gefährdungen, die durch Radikalismus. Extremismus, Menschenverachtung und nationale Hybris entstehen, mit dem Ende des Nationalsozialismus nicht für immer beseitigt wurden.
Presseartikel
Weitere Informationen
- Proklamation des Bundespräsidenten, 03.01.1996
- Ansprache von Bundespräsident Roman Herzog zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag, 19.01.1996
- Ansprache der Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Rita Süssmuth, 27.01.1998