Samstag, 9. November 2024, um 19 Uhr im Kulturcafé Windrose
Gedenkveranstaltung zum 9. November 1933 mit einem Vortrag von Angelika Rieber über die Diskriminierung, Boykottierung und schließlich „Arisierung“ jüdischer Geschäfte. Musikalische Begleitung Laurids B Green. Veranstalter: Initiative Opferdenkmal e.V. EIntritt frei. Platzreservierung hier per Ticket.
Inhalt
- Einladung
Stand: 14.10.2024 - PresseEcho Taunus Zeitung
Stand: 14.11.2024
Einladung
Liebe Vereinsmitglieder,
Liebe Freunde und Förderer des Denkmals,
Sehr geehrte Damen und Herren
Der Verein Initiative Opferdenkmal, möchte einladen zum gemeinsamen Gedenken an die Novemberpogrome 1938
am Samstag, den 9. November
ins Kulturcafé Windrose,
in der Strackgasse 6, gegenüber vom Denkmal.
Beginn, 19 Uhr
Es besteht die Möglichkeit, über die Homepage des Kulturcafés, Plätze zu reservieren.
Am 1. April 1933 erreichte die systematische Kampagne des NS-Staates gegen jüdische Geschäftsinhaber einen ersten Höhepunkt. SA-Posten wurden vor jüdischen Geschäften aufgestellt, die nichtjüdischen Kunden am Betreten hindern sollten. Begonnen hatten die gezielte Hetze und die Angriffe auf jüdische Geschäfte bereits in der Weimarer Republik. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurden sie verstärkt. Als Reaktion auf die Kritik an diesen antijüdischen Maßnahmen aus dem Ausland wurde ein „Zentralkomitee zur Abwehr der Gräuel- und Boykotthetze“ gegründet. Die jüdischen Geschäftsinhaber wurden boykottiert, unter Druck gesetzt, teilweise verhaftet, kriminalisiert und zum Verkauf ihrer Geschäfte gezwungen.
Doch „Arisierung“ bedeutet weit mehr als die Übernahme jüdischer Geschäfte durch „Arier“, sondern war mit der systematischen Ausschaltung von Juden aus dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben verbunden. In die staatlich legitimierte Enteignung und Ausplünderung waren zahlreiche Institutionen eingebunden, auch die Finanzämter oder die Banken.
Angelika Rieber ist Vorsitzende des Vereins Projekt Jüdisches Leben in Frankfurt. Von 2001 bis 2024 war sie im Vorstand der GCJZ-Hochtaunus engagiert, zuletzt als Vorsitzende. Die Historikerin ist Mitglied der Kommission zur Geschichte der Juden in Hessen, außerdem Gründungsmitglied der Initiative Opferdenkmal e.V. in Oberursel. Seit Ende der 70er Jahre erforscht sie die Lebenswege und Schicksale jüdischer Familien aus Frankfurt und der Rhein-Main- Region. Besondere Schwerpunkte ihrer Arbeit: Christen jüdischer Herkunft, Kindertransporte, Emigration in die Türkei, Begegnungen mit Zeitzeugen der NS-Zeit und den nachfolgenden Generationen, „Arisierung“. In zahlreichen Publikationen hat sie Ergebnisse und Erfahrungen ihrer Arbeit veröffentlicht.
Laurids B. Green wird das Programm musikalisch begleiten.
Es ist wichtiger denn je, solche Tage in Erinnerung zu behalten. Wir freuen uns über eine rege Teilnahme.
Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.
Herzliche Grüße
Annette Andernacht.
Erinnerung an Terror, Verfolgung und Mord wachhalten
von red, Fotos: Willi Mulfinger, Stadt Oberursel
erschienen in der Taunus Zeitung am 14.11.2024
© Frankfurter Neue Presse, die Wiedergabe erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Redaktion